Wie mache ich meine steuererklärung

Steuererklärung Schritt für Schritt Anleitung

 

Die Steuererklärung ist für viele eine notwendige, aber oft auch stressige Angelegenheit. Sie erfordert Genauigkeit, Geduld und ein gewisses Verständnis für das Steuersystem. Keine Sorge mit einer guten Vorbereitung und einer klaren Schritt-für-Schritt-Anleitung wird der Prozess deutlich einfacher. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Steuererklärung in der Schweiz effizient und ohne unnötigen Stress erledigen können.

 

1. Vorbereitung: Welche Unterlagen werden benötigt?

 

Bevor Sie mit der Steuererklärung beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle nötigen Unterlagen bereithalten. Dazu gehören in der Regel:

  • Lohnausweis: Falls Sie angestellt sind, benötigen Sie den Lohnausweis Ihres Arbeitgebers. Dieser enthält Angaben zu Ihrem Einkommen sowie zu Abzügen wie AHV-Beiträgen und allfälliger Quellensteuer.

  • Nachweise zu weiteren Einkünften: Zum Beispiel aus selbständiger Erwerbstätigkeit oder Nebeneinkünften.

  • Belege für Abzüge: Etwa für Krankenkassenprämien, Berufsauslagen, Spenden oder andere steuerlich relevante Ausgaben.

  • Versicherungsnachweise: Für Renten-, Lebens- oder Kapitalversicherungen, die steuerlich geltend gemacht werden können.

  • Unterlagen zu Liegenschaften: Wenn Sie Wohneigentum besitzen, benötigen Sie Informationen zu Hypotheken, Unterhaltskosten und weiteren Auslagen.

  • Bankbelege und Kapitalerträge: Zinsen, Dividenden und andere Erträge aus Kapitalanlagen.

 

Mit diesen Dokumenten sind Sie gut vorbereitet für das Ausfüllen der Steuererklärung.

 

2. Die Steuererklärung online ausfüllen

 

In der Schweiz bieten viele Kantone die Möglichkeit, die Steuererklärung online auszufüllen. So gehen Sie dabei vor:

 

  • Zugang zum Online-Portal: Loggen Sie sich auf dem kantonalen Steuerportal ein, in der Regel mit Ihrer AHV-Nummer und einem persönlichen Zugangscode oder Passwort.

  • Daten eingeben: Geben Sie Schritt für Schritt Ihre Angaben zu Einkommen, Abzügen und Vermögen ein. Die meisten Portale zeigen direkt an, welche Felder erforderlich sind.

  • Automatische Berechnungen: Viele Systeme berechnen Ihre voraussichtliche Steuerbelastung bereits während des Ausfüllens.

3. Die wichtigsten Abschnitte der Steuererklärung

 

Die Steuererklärung gliedert sich in verschiedene Abschnitte:

 

  • Persönliche Angaben: Name, Geburtsdatum, Zivilstand, Kinder sowie Angaben zur Ehepartnerin oder zum Ehepartner.

  • Einkommen: Alle Einkünfte aus unselbständiger und selbständiger Tätigkeit.

  • Abzüge: Zum Beispiel Berufsauslagen, Krankheitskosten, Kinderbetreuungskosten, Spenden.

  • Vermögen: Kontostände, Wertschriften, Liegenschaften – jeweils per Ende Steuerjahr.

  • Schulden: Hypotheken, Darlehen oder andere Verbindlichkeiten können ebenfalls berücksichtigt werden.

4. Steuerabzüge und Gutschriften

 

Je nach persönlicher Situation und Wohnkanton stehen unterschiedliche Abzüge zur Verfügung:

  • Berufsauslagen: Fahrkosten, Verpflegung auswärts, Arbeitszimmer etc.

  • Krankenkassenprämien: Ein Teil der Prämien kann in vielen Kantonen abgezogen werden.

  • Spenden: Beiträge an gemeinnützige Organisationen sind in der Regel abziehbar.

  • Kinder: Für Kinder bestehen zusätzliche Abzüge, z. B. für Betreuungskosten.

 

Informieren Sie sich über die kantonalen Regelungen, da diese teilweise stark variieren.

 

5. Einreichen der Steuererklärung

 

Nachdem Sie alles ausgefüllt haben, reichen Sie Ihre Erklärung wie folgt ein:

 

  • Online einreichen: In vielen Kantonen können Sie die Erklärung direkt über das Portal abschicken.

  • Papierform: Alternativ können Sie das Formular ausdrucken, unterschreiben und zusammen mit allen Belegen per Post einsenden.

  • Fristen einhalten: In der Regel ist die Frist bis Ende März des Folgejahres. Bei Bedarf kann eine Fristverlängerung beantragt werden.

6. Nach dem Einreichen: Steuerveranlagung und Rückfragen

 

Nach der Einreichung erhalten Sie einen Steuerveranlagungsentscheid (Steuerbescheid). Dieser zeigt, wie viel Steuern Sie zahlen müssen oder ob Sie eine Rückerstattung erhalten.

 

  • Alles korrekt? Dann zahlen Sie den festgelegten Betrag fristgerecht.

  • Rückfragen: Manchmal fordert das Steueramt zusätzliche Unterlagen oder Erklärungen. Antworten Sie rasch und vollständig, um Verzögerungen zu vermeiden.

7. Steuerberatung in Anspruch nehmen

 

 

Falls Sie sich unsicher fühlen oder Ihre Situation komplex ist (z. B. bei Immobilienbesitz, Wertschriften, internationalen Einkünften), kann es sinnvoll sein, eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater beizuziehen. So stellen Sie sicher, dass Sie keine Abzugsmöglichkeiten verpassen und die Erklärung korrekt ausgefüllt wird.

 

Fazit

Die Steuererklärung in der Schweiz kann auf den ersten Blick kompliziert wirken. Mit einer klaren Struktur, guter Vorbereitung und gegebenenfalls professioneller Hilfe ist sie jedoch gut zu bewältigen. Halten Sie alle relevanten Unterlagen bereit, nutzen Sie die kantonalen Online-Portale und achten Sie auf Fristen.

 

 

Mit dieser Anleitung haben Sie eine praktische Übersicht für eine stressfreie und erfolgreiche Steuererklärung.

Checkliste

Persönliche Angaben:

  • Geburtsdatum
  • AHV-Nummer
  • Zivilstand
  • Konfession
  • Beruf
  • Arbeitgeber
  • Beschäftigungsgrad in %
  • Selbständigerwerbend Ja oder Nein
  • Inhaber / Teilhaber der Firma
  • Telefonnummer Privat und Geschäft
  • E-Mail Adresse

Minderjährige Kinder oder in Ausbildung stehende Kinder:

  • Name / Vorname / Geburtsjahr der Kinder
  • Schule oder Lehrfirma
  • Ende der Ausbildung
  • Einkommen im Steuer aus (Erwerb / Stipendien / Renten)
  • Lebt im gleichen Haushalt Ja oder Nein

Unterstützungsbedürftige:

  • Name / Vorname / Geburtsjahr
  • Wohnort und Adresse
  • Unterstützungsbetrag im Steuerjahr
  • Lebt im gleichen Haushalt Ja oder Nein

Allgemein:

  • Kopie der letzten Steuererklärung
  • Kopie der letzten Veranlagungsverfügung
  • Wohnsitz am 01.01. und 31.12
  • Bei Heirat / Trennung / Scheidung: Datum
  • Wertschriften und Guthaben aus Vorempfang, Erbschaft, Schenkung abgetetren oder erhalten

Einkünfte im In- und Ausland:

  • Sämtliche Lohnausweise Haupt- und Nebenerwerb, Situngsgelder, VR-Honorare etc.
  • Bei selbständiger Erwerbstätigkeit: Definitver Jahreschabschluss mit Kontoblätter
  • Bescheinigungen über AHV-, IV, Pensionskassen- und übrigen Renten
  • Abrechnungen über Taggelder aus Unfall und Krankheit, sowie Arbeitslosen- und EO-Entschädigungen
  • Direkt ausbezahlte Kinder- und Familienzulagen
  • Unterhaltsleistungen vom geschiedenen / getrennt lebenden Ehegatten für sich und Kinder
  • Kapitalabfindung
  • Unverteilte Erbschaften
  • Weitere Einkommen

Liegenschaften:

  • Kanton / Gemeinde / Straße mit Nummer / Parzelle oder STWEG-Nr. / Baujahr
  • Im Steuerjahr neu erhaltene Schätzungen
  • Nettomieteinnahmen je Mieter
  • Angaben zu Wohnrechten und übrigen Erträgen
  • Bezahlte Bauchrechtszinsten
  • Rechnungskopien über effektive Unterhaltskosten
  • Vermietung möbilierter Ferienwohnungen

Wertschriften:

  • Saldo per 31.12 und Bruttozins des Steuerjahres sämtlicher Bankkonti (Zinsausweise)
  • Neu eröffnete Konti und saldierte Konti
  • Aktien / Obligationen / Fonds
  • Darlehens- und Kontokorrentguthaben

Berufsauslagen:

  • Fahrtkosten (Abo öffentliches Verkehrsmittel, Fahr- Motorrad, Privatauto km pro Tag)
  • Auswärtige Verpflegung (Anzahl Tage) / Kantine vorhanden?
  • Mehrkosten Wochenaufenthalter
  • Weiterbildungs- und Umschulungskosten

Schulden:

  • Hypotheken, Kredite, Darlehen per 31.12 und bezahlte Zinsen
  • Direkt erhaltene Zinsbeihilfen

Versicherungsprämien:

  • Krankenkassen- und Unfallversicherungsprämien
  • Rückerstattung Krankenkassenprämien
  • Lebensversicherungen Rückkaufswert per 31.12

Krankheitskosten:

  • Rechnungskopien von hohen selbstbezahlen Arzt- und Zahnarztkosten, Spital, Pflegeheim, Spitex abzüglich Rückvergütungen von Krankenkassen

Übrige Abzüge:

  • Unterhaltbeiträge an den getrennt / geschieden lebenden Ehegatten und Kinder
  • Beiträge an die AHV und Unfallversicherung
  • Bescheinigung über Einkaufsjahre an die berufliche Vorsorge Säule 2
  • Bescheinigungen über Beiträge an die Säule 3a